Autor + Bilder: © Detlef Teichmann

Reisebericht »Cols et Gorges«

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15.09.2011 – 7:30 Uhr – Frühstück   •   Die Vogesen als Nachtisch

Auch am letzten Tag unseres Urlaubes erwartet uns ein schmackhaftes Frühstück – Pascale serviert uns zum landestypischen Baguette köstliche selbstgemachte Marmeladen und Spiegeleier mit je zwei dicken Stücken gebratenen Schinkens. Wir verabschieden uns und starten mitten ins Vergnügen, die Südrampe des Ballon d'Alsace. Frisch ist es heute morgen, in weiser Voraussicht haben wir die Membranen in die Jacken gezippt. Nun geht es die Ostrampe wieder hinab, Bodennebel hüllt stellenweise die Wiesen in ein gespenstiges Licht.

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Nun besuchen wir die zweite Mittagsstation, klären auch hier alles ab, überprüfen hier und da ein paar Streckenabschnitte unserer geplanten Routen, besuchen unsere beiden Nachmittags-Kaffeestationen und machen Brigit von Les Baganelles – das nächstjährige Tourhotel – unsere Aufwartung.

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Der Autor Detlef Teichmann
Ort: Étienne-de-Tinée
Fotograf: Manfred Adams

So ganz nebenher sind wir noch ein gutes Stück der Route des Crêtes gefahren, haben den Grand Ballon mitgenommen, nun sind wir in Sainte-Marie-Aux-Mines, der Wiege der Amisch-Bewegung und geraten beim Versuch, zum Mittag noch etwas Essbares aufzutreiben, in das »17ème Carrefour Européen du Patchwork«. Schnell haben wir im Trubel einen Bratwurststand gefunden, lassen uns beim Verspeisen von den am Tisch sitzenden vorwiegend älteren, sehr netten Damen ausfragen (»Motorrad?!«, »Urlaub?!«,»Südfrankreich?«) und dann – und dann checken wir die Kilometer bis nach Hause und Manfred fragt, ob ich böse sei, wenn er hier abbricht und statt den geplanten noch etwa hundert Kilometern über Landstraße den schnellsten Weg nach Hause nimmt. Natürlich bin ich das nicht, will aber selbst den restlichen Verlauf der heutigen Tour noch abfahren. Also verabschieden wir uns herzlich voneinander und ich fahre den Col de Fouchy und dann – und dann habe auch ich urplötzlich keinerlei Lust mehr, orientiere mich nach Osten zur A35, auf die ich bei Barr einschwenke.

Wieder rolle ich ganz relaxed über die Schnellstraßen und treffe am Abend gegen 19:15 Uhr in Bedburg ein. 53485 km weist mein Gesamtkilometerzähler aus – 5385 km habe ich in diesem Urlaub abgespult, davon rund 4800 km auf Straßen unterhalb der Autobahn, meist jedoch sogar auf kleinen und kleinsten Straßen.

Ein Resümee? Nein! Lies diesen Reisebericht durch, hoffentlich sind die Schil­derungen lebendig, die Bilder ausdrucksstark genug, Dir Appetit auf diesen Teil der Alpen zu machen. Wir haben uns bewusst Zeit genommen und das Motorradfahren meist hinter das Erleben der Landschaften gesetzt, trotzdem hätten wir gerne viel viel mehr Zeit gehabt, um all die Wunder der Natur gebührend zu würdigen.

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