FJR1300(A/AS): Probleme

Probleme, Problemchen und Verbesserungsideen
Lager Teil 1von Nr. 834: Dieter »Duese« Kunkel
Teil 2 dieses Berichtes
Duese
Noch lache ich hoffnungsvoll!

Lager auf der Kardan-Seite fest gegangen und Fett sowie Metall der Innenschale ausgetreten

Lager auf der Kardan-Seite fest gegangen und Fett sowie Metall der Innenschale ausgetreten

Lager auf der Kardan-Seite fest gegangen und Fett sowie Metall der Innenschale ausgetreten

Steckachse mit starken Laufspuren
  Probleme Am Sonntag auf dem Weg in den Harz blockierte das Hinterrad bei Kilometerstand 39751, zum Glück in Dedeleben und nicht auf der Strecke Torfhaus nach Altenau!

Nach annähernd 1 1/2 Stunden wurde ich endlich per Anhänger für 116 EUR mit der Dicken abgeholt. Die Diagnose am gleichen Abend bei Meissner im Betrieb …

Nach 2 Stunden hatten wir die Rollenlager raus, nur die Außenschale des Nadellagers saß ziemlich fest. Der Rest lag bis auf die Nadeln zerbröselt im Rad rum.

Erste Diagnose: Nadellager hat gefressen. Das Lagerfett bestand nur noch aus einer verkohlten Masse. Wärmeentwicklung zermürbte die Rillen-Kugellager und das Fett lief auch dort aus. Steckachse durch die Wärmeentwicklung leicht verzogen und Fraßspuren. Spannhülse zum Kardanantrieb Gratbildung. Der Kegelabtrieb am Kardan war logischerweise auch nicht mit frischem Fett versehen. Leute da wird es richtig warm ums Herz.

Lasst Euch bei den Inspektionen bestätigen, dass die Radlager geprüft wurden! Meine wurden es definitiv nicht. Im Gegenteil, ich bin angeblich zu blond, die Steckachse mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anzuziehen. Irgend ein Grund, der beim Kunden liegt, muß sich doch finden lassen. Da ich bei jedem Reifenwechsel die Steckachse mit einem hochwertigen Fett schmiere, stand das Hinterrad nicht schlagartig.

Das Nadellager existierte als solches nicht mehr wirklich :-/// Nur der äußere Käfig war noch an seinem Platz und nicht mal mit Abzieher zu entfernen. Die 'Doppellager' waren fest. Die Steckachse leicht verbogen, vermutlich durch die Wärmeeinwirkung. Der Ausbau der Lager beschäftigte die Firma Meissner und mich fast 2 geschlagene Stunden.

Ich habe am Samstag und am Sonntag wohl meinen Schutzengel ziemlich strapaziert …
Um auf Nummer sicher zu gehen, habe ich sämtliche Innereien bestellt und verbaut. Also 3 Rillenkugellager 1 Nadellager, sämtliche Wellendichtringe, Spannhülsen etc.

Wenn ihr also mal das Hinter- oder Vorderrad ausbauen solltet, nutzt die Gelegenheit und prüft die Lager und die Fettung. Meine Steckachse hatte ich zum Glück mit Graphit-Fett geschmiert, dadurch ging erst etwas Geschwindigkeit raus, bevor das Hinterrad stand …

Übrigens sind die Radlager alle 10.000 km auf Schwergängigkeit und Beschädigungen zu prüfen. Nachzulesen in Kapitel 3-1. Meine 40.000 km Inspektion ist genau 1.751 km her.

Der Defekt ist mir einfach unerklärlich. Selbst Diletanten, die den Kardanantrieb mit der Dreckfräse reinigen, kommen nicht bis zum Nadellager. Demnächst fährt die Dicke also nach nur etwas mehr als 2 Jahren mit einer neuen Vorderrad-Felge und einem komplett neuen Innenleben im Hinterrad durch die Lande.

Kann nur die Vermutung anstellen, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen der an meiner Dicken nicht gewechselten zu großen Spannhülse im Hinterrad und dem Ableben des Nadellagers besteht.

Hoffe, Euch passiert das nicht auch.


Spannhülse mit Grat (sitzt links im Endantrieb)

Steckachse mit starken Laufspuren
Teil 2 dieses Berichtes
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