Tourplanung

Idee und Bereitschaft

Grundlage jeder Tourplanung ist die Idee. Der Wunsch, anderen FJR-Tourern seine bevorzugten Strecken und Kurvenparadiese zu zeigen. Die Freude an einem Treffen mit Gleichgesinnten.

An den Anfang haben die Götter allerdings den Schweiß gesetzt. Ohne ein gewisses Maß an sorgfältiger Vorbereitung geht es nicht! Schließlich möchte wohl niemand nach der Tour aus einer dunklen Ecke flüstern hören: »Ein verlorener Tag!«

Grundlage aller weiteren Planung sind Festlegung der max. Teilnehmerzahl und der Größenordnung des Events. Es ist sicher einsichtig, dass für eine Tagestour mit einer Handvoll Mitfahrer nur wenig und lockere Organisation nötig ist. Ein cooler Veranstalter kann hier sogar den gesamten Tag improvisieren und es wird kaum auffallen, wenn nicht mehrere unglückliche Umstände zusammentreffen.

Veranstaltungen á la »FJR-Tourer Deutschland-Treffen«, »Dolomitentour«, »Kiepenkerl Pättkes Tour« oder »Ardennenour« mit vielen Teilnehmern, damit vielen Tourgruppen, und vielfältiges Tourangebot fordern dagegen Einsatz und Durchhaltevermögen über einen längeren Zeitraum. Wie so oft, ist aber auch hier weniger mehr. So grandios die großen Touren auch sind, so familiär geht es doch auf den kleinen, überschaubaren Touren mit max. 2 Gruppen zu. Und sicher ist die Ausrichtung einer solchen Tour für den Anfang die sinnvollste Entscheidung.

Gruppenstärke und Tourguides

Auch wenn in Ausnahmefällen mit Gruppen weit jenseits der 10 Motorräder schnelle Touren gefahren werden können, ist in der Regel eine Begenzung der Gruppenstärke auf 10, besser 8 Motorräder einschließlich des Tourguides strikt zu empfehlen. Eine der Gruppen kann und wird man selbst führen, für jede weitere Gruppe braucht man die Hilfe eines zusätzlichen Tourguides. Idealerweise besitzen alle Tourguides ein GPS-Gerät, so dass man die Tourdaten auf diese Weise bequem verteilen kann. Wenn sich die Tourguides zutrauen, die Tour "blind" nach Navi zu fahren, kann sogar notfalls auf eine Vortour der Tourguides verzichtet werden. Allerdings ist die Vortour manchmal schöner als die Haupttour …

Ohne Navi ist eine Vortour unerlässlich. Sind es viele Tourguides, gilt es diese an einem Tag unter einen Hut zu bekommen, sonst muss man schon 2 oder mehr Vortouren durchführen.

Pausen

Pausen sind wichtig. Pausen dienen der Wiedererlangung der Konzentration, der Auffüllung des Flüssigkeitshaushaltes und – ganz wichtig – der Kommunikation. Alle Tourteilnehmer sind dankbar, wenn die Pause nicht ausgerechnet auf einem Parkplatz an einer vielbefahrenen Bundesstraße, sondern an einem landschaftlich schön gelegenen Plätzchen stattfindet. Zumindest mittags und nachmittags sollte man sich Restaurants vorgemerkt haben, in denen man mit der Gruppe einkehren kann. Je nach Größe der Veranstaltung, empfiehlt es sich, vorher ausreichend Plätze zu reservieren.

Fahren in der Gruppe 

Fahren im Verband, versetzt, der langsamste als Zweiter der Gruppe – diesen Tipp hört man immer wieder für »richtiges« Fahren in der Gruppe. Diese Art des Motorradfahrens hat sicher ihre Berechtigung für große Gruppen, die darüber hinaus womöglich noch einen cruisenden Fahrstil pflegen.
Für Ausfahrten mit FJR-Treibern hat sich bewährt, die schnellen Fahrer vorne und die langsamen Fahrer hinten einzuordnen. So können es die schnellen fliegen lassen und die langsamen fahren nach ihrem Können oder Wollen hinterher. Und sobald die Strecke abzweigt oder der weitere Verlauf unklar sein könnte, halten die vorderen Fahrer und warten ohne jeden Kommentar auf den Rest der Gruppe, um dann wieder vorzufahren.
Natürlich bietet es sich an, bei mehreren Gruppen diese in »sportlich«, »tourensportlich« und »touristisch« einzuteilen.
Jeder Fahrer sollte so einsichtig sein, nicht in schnellen Gruppen mitfahren zu wollen, wenn sein Können nicht dafür ausreicht. Der Wechsel in eine langsamere Gruppe ist nicht ehrenrührig! Wenn aus Selbstüberschätzung ein Unfall resultiert, wird die Geschwindigkeit – abgesehen von allen anderen Unannehmlichkeiten – sowieso sehr, sehr langsam!
siehe hierzu auch den Beitrag  Gruppenfahrt

Unterkünfte

Es ist nett, wenn der Ausrichter den Teilnehmern Möglichkeiten zur Übernachtung aufzeigt. Selbst bei Tagestouren reisen manche Teilnehmer von so weit an, dass sie am gleichen Tag nicht mehr nach Hause fahren können und über einen guten Tipp dankbar sind.
Je nach Tour kann man hier auch ein Hotel in der benötigten Größenordnung ganz oder teilweise für die Veranstaltung buchen. Ob man zentral für alle Teilnehmer die Buchungen abwickelt oder dies jedem selbst überlässt, ist abhängig von den Gegebenheiten. Der unerfahrene "Reiseveranstalter" (ja ja! das ist man rechtlich gesehen sehr schnell) kann sich hier finanziellen Risiken in nicht unerheblicher Größenordnung aussetzen. Also gut informieren und kühl kalkulieren!

Abendveranstaltungen

Bei Mehrtagesveranstaltungen gilt es, abends eine Lokalität zu finden, die einerseits groß genug für die Teilnehmerzahl und andererseits nicht allzu weit von den Unterkünften entfernt ist. Das einzige Programm für den Abend, dass absolut unverzichtbar ist, heißt: »Benzin reden«. Alles weitere fällt unter den Begriff »Gimmick«. Niemand wird etwas gegen eine Tombola (Vorsicht: umfangreiche Vorarbeiten!) oder Livemusik einwenden, aber: Wenn man nennenswerte Tombolapreise hat, wird man diese nicht in 5 Minuten unters Volk bringen können. In dieser Zeit hat die Musi Ruh’ – muss aber natürlich trotzdem bezahlt werden.
Weniger ist oft mehr!

Tourwebsite, Roadbook, Gimmicks, Tourshirts …

Alles absolut super! Alles kann, nichts davon muss! Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn die Routendaten als GPS- oder Motorrad-Tourenplanerdatei der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden.

Alles klar, Tour bekannt machen

Wenn Du Deine Tour gerne den anderen Mitgliedern anbieten willst, was wir ja eigentlich schwer hoffen wollen, schau bitte zuerst unter  Tourangebot  nach.


Text: Detlef Teichmann © 2007