Ossi-Tour

FJR-Tourer Deutschland präsentierten:
Ossi-Tour
Organisation: Helmuth Harms (448)

Nachdem ich kurzfristig, erst am 29. August, die OSSI-Tour durch Ostfriesland angeboten hatte, habe ich eigentlich nicht mehr mit so viel Interesse in dieser kurzen, noch verbleibenden Zeit gerechnet. Aber das Teilnehmerfeld sollte ohnehin auf 15 Maschinen begrenzt bleiben. Aber dann ging es los. Es folgten E-Mails und Telefonate.

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Einige hatten sich aber bereits schon lange vorher, für eine andere Veranstaltung angemeldet, oder wollten auch erst einmal die Wetterlage abwarten und dann kurzfristig entscheiden. Axel Wittich hatte mir verbindlich seine Unterstützung zugesagt, Gerhard Bruinjes musste leider aus persönlichen Gründen absagen. Mit Axel bin ich dann den Streckenverlauf vorher noch einmal abgefahren, falls wir uns dann doch in 2 Gruppen aufteilen müssten.

Wir waren dann schon mal bei diversen Anmeldungen oder eventuellen Zusagen. Kurzfristigen Anmeldungen folgten dann natürlich auch genauso schnell wieder wegen Krankheit oder vergessener anderweitiger Termine die Abmeldungen. Leider musste aus ebensolchen Gründen auch der bereits fest zugesagte Termin eines Damen-Motorradclubs wieder storniert werden. Aber die Wiederholung dieses Tages wurde mir von den Ladies bereits fest zugesagt.

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Der 23. 09. sollte laut Wettervorhersage ein trockener warmer Spätsommertag werden. Aber am frühen Morgen hatte es mal wieder geregnet. Ab 09:00 Uhr waren die Fahrer dann doch auf ihren FJR´s, BMW´s, Kawa´s sowie Honda und Harley aus den Bundesländern Bremen, Niedersachen, NRW und unserem „Freistaat Ostfriesland“ hier in Aurich nach und nach eingetrudelt. Unser Harley-Fahrer wurde per Handy zurückgerufen. Wir waren nun noch 13 Maschinen.

Es war wieder trocken geworden, aber der Himmel blieb bedeckt. Unsere Fahrstrecke sollte diesmal die „Störtebeker-Route“ sein. Punkt 10:00 Uhr ging es dann los. Über kurvenreiche, aber eben auch reglementierte Nebenstrecken, führte uns der Weg von Aurich, durch kleine Ortschaften bis nach Marienhafe, zum Störtebeker-Turm. Hier hat der alte Seeräuber, zusammen mit seinen Liekedeelern (Gleichmacher, weil sie stets die gemachte Beute zu gleichen Teilen untereinander aufteilten), im 14. Jahrhundert sein Versteck gehabt und konnte vom oberen Teil des Turmes die vorbeifahrenden Handelsschiffe in der Nordsee in Augenschein nehmen. Eine Ausstellung dazu befindet sich im Turm. Wegen einer Großveranstaltung in diesem Ort, konnten wir aber keine, von uns geplante, Turmbesteigung vornehmen.

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Also fuhren wir weiter, auf der alten Störtebeker-Route, über Norden, Lütetsburg, Hage, bis in den Hafen von Neßmersiel. Ein Blick herüber zur Insel Baltrum und weiter ging es nach Dornumersiel, gegenüber der Insel Langeoog. Die Inseln schienen zum Greifen nahe zu sein.

Nach dem Verzehr einiger Krabbenbrötchen führte uns unsere Tour durch die von Touristen stark frequentierten Fischerdörfer Akkumersiel, Bensersiel bis nach Neuharlingersiel. Nach dem Spaziergang durch den Hafen und einem Eisverzehr ging es über Carolinensiel weiter nach Harlesiel. Das Mittagessen haben wir bei schöner Aussicht auf die Nordsee, im Restaurant „Wattkieker“ eingenommen. Nachdem sich alle gestärkt hatten, folgten wir dem weiteren Streckenverlauf durchs Wangerland, bis nach Horumersiel, an der Jadeeinmündung zur Nordsee.

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Hier konnten wir oben auf dem Deich fahrend, die ein- und auslaufenden Schiffe auf der Jade, sowie eine größere, wohl wegen der vielen Motorräder sehr aufgeregte, an uns vorbeirennende Schafherde beobachten. Unsere Weiterfahrt führte uns dann nach Hooksiel. Hier im Hafen von Hooksiel, besteht die Möglichkeit, per Katamaran, in einer Stunde zur Hochseeinsel Helgoland zu fahren.

Unser Weg führte uns aber weiter nach Wihelmshaven, vorbei an der Niedersachsenbrücke (Löschbrücke für die großen Öltanker), dem Ölhafen, durch den Marinehafen, über die alte Kaiser-Wilhelm-Brücke, bis an den Südstrand. Hier parkten wir unsere Maschinen auf einem etwas höher gelegenen Parkplatz, von dem wir eine gute Aussicht auf den Leuchtturm Arngast und auf den Badestrand hatten.

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Das Wetter hatte sich dann doch an die Vorhersage gehalten und zeigte sich nun von seiner schönsten Seite. Wir schauten über die Liegewiese, mit den Badegästen darauf, auf das dahinterliegende Wasser. Was wir da dann alles zu sehen bekamen, animierte uns dazu, im gegenüberliegenden Café noch einen Pott Kaffee zu bestellen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. So ist das nun mal bei einer OSSI-Tour. Es wird eben viel geboten.

Die 4 Bremer Kollegen steuerten dann hier von Wilhelmshaven aus, auf ihren FJR´s ihre jeweiligen Wohnorte an. Der nun noch übrig gebliebene Teil folgte mir auf Nebenstrecken über die Ortschaften Sanderbusch, Ostiem, Schortens, Reepsholt bis nach Marcardsmoor.

In Ostiem hatte dann die ganze Gruppe dafür gesorgt, noch mal kurz, so im Vorbeifahren, das Interesse des hier auf der Lauer liegenden Fotografen auf sich zu ziehen. Diese moderne Form von Piraterie passte sehr gut zu unserer Störtebeker-Tour. Wir waren nun also in die Falle geraten. Wie aus einer Maschinenpistole, feuerten die Blitze nacheinander aus dem Gebüsch heraus auf uns ahnungslose Biker.

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In Marcardsmoor erreichen wir die alten Fehnkanäle, die sich kreuzweise durch die Moore ziehen und früher wichtige Verbindungswege für den Torfabbau waren. Immer weiter, an den Kanälen entlang, mit ihren obligatorischen Klappbrücken und Windmühlen, führte uns unser Weg bis zur alten Bierbrauerei nach Bagband. Die Motorräder wurden auf dem Innenhof geparkt und die trockenen Kehlen wieder mit den entsprechenden Getränken aufgefrischt.

Hier endete dann unsere Störtebeker-Tour durch das OSSI-Land. Wir verabschiedeten uns und jeder fuhr nun wieder seinem Heimatort entgegen.


Text:
Bilder:
© 2006   Helmuth Harms
© 2006   Helmuth Harms